Die Esperanto-Blindenschrift
Das Esperanto-Alphabet benötigt eine eigene Blindenschriftdarstellung für die Buchstaben mit Überzeichen
Die Brailleschrift besteht aus Punktmustern, die von hinten in das Papier gepresst, mit den Fingerkuppen als Erhöhungen zu ertasten sind. Sechs Punkte, drei in der Höhe mal zwei Punkte in der Breite, bilden das Raster für die Punkte-Kombinationen, mit denen die Zeichen (Buchstaben, Ziffern, Leerzeichen, …) dargestellt werden. Die Punkte einer solchen Braillezelle werden in der linken Spalte von oben nach unten mit eins bis drei und in der rechten Spalte von vier bis sechs nummeriert. Bei sechs Punkten ergeben sich 26 = 64 Variationen; es sind also 64 verschiedene Zeichen darstellbar.
Für die Ausgabe von Texten in Brailleschrift durch den Computer werden elektronische Braillezeilen verwendet. Da für die Arbeit am Computer mehr Zeichen notwendig sind als sich mit sechs Punkten darstellen lassen, werden bei der Braillezeile noch zwei weitere Punkte je Braillezeichen hinzugefügt, so dass acht Punkte, vier in der Höhe mal zwei in der Breite, zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erhält man 28 = 256 Variationen.
Die Esperanto-Buchstaben mit Überzeichen werden in der Brailleschrift zusätzlich zu den Buchstaben mit Punkt 6 dargestellt. Nur das Esperanto-U mit Überzeichen (ŭ) wird mit den Punkten 3, 4 und 6 geschrieben, das ist das Zeichen für das lange i (ie).
So ist das Esperanto-Alphabet in Punktschrift darstellbar :
a b c 3 d e f g 7 h 8 i j w k l m n o p r s ß t u 0 v z
Hodia0 estas vendredo kaj 3i-vespere ni estos bonßancaj 7ui 8orajn muzikawojn.
Für die Buchstaben mit Überzeichen werden ersatzweise die Computerzahlen der Brailleschrift verwendet.
Das ist üblich, wenn mit Blinden korrespondiert wird, die die Punktschrift beherrschen. Korrespondieren Sehende untereinander im Internet oder Blinde mit Sehenden, wird oftmals ein x als Folgezeichen dazugesetzt: cx, gx, hx, jx, sx, ux.
Seltener wird ein h als Ersatz für das x -Zeichen gewählt: ch, gh, hh, jh, sh, uh