Drei Esperanto-Sprecher und ein Hund. Per Fahrrad zum Esperanto-Weltkongress in Lissabon

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Veröffentlichungsdatum: 
2018-06-06
Region (Bundesland): 
Stadt: 

Beginn der Fahrrad-Karawane:
Sonntag, 10. Juni 2018
9h30 Brandenburger Tor (Ostseite, Pariser Platz)
12h15 Potsdam, Glienicker Brücke
14h00 Potsdam Hauptbahnhof
(Kontakt: Tel. 0173 - 162 90 63)

Ein Hund im Fahrrad-Körbchen

Insgesamt 48 Tage haben die Esperanto-Sprecher Christine Brücker, Lars Sözüer mit ihrer Tochter Melanie Leyla Brücker und ihrem Hund Nayeli vorgesehen, um von Berlin bis Lissabon zu radeln. Der Hund radelt allerdings nicht selbst, sondern läuft oder sitzt im Körbchen...

Esperanto-Weltkongress zum ersten Mal in Portugal

In Lissabon findet ab dem 28. Juli für eine Woche der Esperanto-Weltkongress statt, zu dem sich bisher 1444 Teilnehmer aus 74 Ländern angemeldet haben. Es ist der erste Esperanto-Weltkongress in Portugal.

Esperanto-Fahrrad-Karawanen mit langer Tradition

Die Fahrrad-Karawane wird in großem Bogen von Berlin über die Esperanto-Stadt Herzberg am Harz Richtung Niederlande und durch Belgien, Frankreich und Spanien führen. Unterwegs werden sich immer wieder einzelne Fahrrad fahrende Esperanto-Sprecher für ein paar Tage der Karawane anschließen.

Fahrrad-Touren und -Karawanen haben eine lange Tradition in Esperanto-Kreisen - man fährt gemeinsam zu Esperanto-Veranstaltungen oder reist durch viele Länder und besucht Esperanto-Sprecher. Auch der Esperanto sprechende SWR-Redakteur Thomas Bormann hat sich im letzten Jahr nach seinem Aufenthalt in Istanbul per Rad auf den Weg nach Stuttgart gemacht.
https://www.swr.de/swr1/bw/programm/mit-dem-fahrrad-von-istanbul-nach-stuttgart-tour-de-kontinentle/-/id=446250/did=19516182/nid=446250/gj4379/index.html

Duolingo: Esperanto-Sprachkurs auf Portugiesisch

Vor kurzem haben die Sprachlernseiten Duolingo einen Esperanto-Sprachkurs auf Portugiesisch aufgenommen. Nach Englisch und Spanisch ist dies die dritte Sprache, in der Esperanto bei Duolingo angeboten wird. Bisher haben sich dort insgesamt über 1,5 Millionen Lerner für Esperanto eingeschrieben. Esperanto ist die sechste Sprache, für die Duolingo einen Sprachkurs auf Portugiesisch anbietet.
https://www.duolingo.com/courses/pt

Esperanto verbreitet sich trotz Unterdrückung unter Hitler, Stalin und Salazar

Sowohl in Berlin als auch in Lissabon ist Esperanto in den dreißiger und vierziger Jahren unterdrückt worden. Unter Hitler wurde 1933 der schulische Esperanto-Unterricht beendet, der Zwang zur Selbstauflösung der Esperanto-Vereinigungen erfolgte 1935. Unter sowjetischem Einfluss wurde Esperanto in der DDR 1949 erneut unterdrückt.

In Lissabon wurde unter der Herrschaft von António Salazar 1936 die Verbreitung des Esperanto in Portugal untersagt. Esperanto-Sprecher wurden festgenommen, beschlagnahmte Bücher wurden verbrannt. Das Verbot von Esperanto-Aktivitäten, -Veröffentlichungen und -Unterricht wurde 1948 vom Innenministerium und vom Erziehungsministerium bestätigt; 1949 gab es eine Beschlagnahme von Esperanto-Materialien. Obwohl die Esperanto-Unterdrückung in den fünfziger Jahren gelockert wurde, konnte ein Portugiesischer Esperanto-Bund erst 1972 wiedergegründet werden.
https://repositorio.iscte-iul.pt/bitstream/10071/5177/1/ESPERANTO%20TESE%2031-10-2012.pdf
(Seiten 120 ff.)

Polen: Esperanto "als Träger der Esperanto-Kultur" in der Kulturerbe-Liste

Weltweit gibt es heute in über 120 Ländern Esperanto-Sprecher. Polen hat Esperanto "als Träger der Esperanto-Kultur" 2014 in die Liste des Kulturerbes aufgenommen. China veröffentlicht täglich Nachrichten in Esperanto. In Ungarn ist Esperanto an Hochschulen und Universitäten für den Fremdsprachen-Nachweis zugelassen.

Esperanto hat die schweren Zeiten der Diktaturen überstanden und verbreitet sich zunehmend. Dass Esperanto in etwa einem Viertel der Zeit erlernbar ist, die man für das Englische braucht, spielt hierfür weltweit wohl die wichtigste Rolle.

(Heutzutage bestehen die Aktivitäten der Esperanto-Gegner im wesentlichen aus verbalen Angriffen und Falschinformationen. So schreibt der Berliner Englisch-Professor Anatol Stefanowitsch über das "leidige, nicht tot zu kriegende" Esperanto. Der Pariser Linguist Heinz Wismann behauptet über Esperanto fälschlich, es gebe keine Wortspiele, obwohl es diese bereits seit einem Jahrhundert gibt. Andere Sprachwissenschaftler sind noch nicht informiert, dass es mittlerweile deutlich über tausend Esperanto-Muttersprachlern gibt, etwa Barbara Cassin, Larry Trask oder Joseph F. Foster)
https://scilogs.spektrum.de/sprachlog/sprachbrocken-2012-24-28/
http://eurocite.eu/wp-content/uploads/2016/07/Interview-Heinz-Wismann.pdf
https://conversations.e-flux.com/t/the-power-of-bilingualism-interview-with-barbara-cassin-french-philosopher-and-philologist/6252
http://linguistlist.org/ask-ling/message-details1.cfm?asklingid=200315921
http://linguistlist.org/ask-ling/message-details1.cfm?asklingid=200315919

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http://esperantoland.org/presse/

Pressemitteilungen des Deutschen Esperanto-Bundes
https://www.esperanto.de/de/pressemitteilungen

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