Tjark Bartels, Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont
Die heutige Gelehrtensprache Latein ist die Amtssprache des Vatikan und war zu Zeiten des Römischen Reichs die dominierende Verkehrssprache im Mittelmeerraum, die Bantusprache Swahili wird vor allem in Ostafrika gesprochen, in Japan wird japanisch gesprochen und „Deutsch“ ist die meistgesprochene Sprache in der Europäischen Union. Die internationale Sprache Esperanto wird heute von ein paar hunderttausend Menschen weltweit gesprochen, die in über 120 verschiedenen Ländern zuhause sind.
Ludwik Lejzer Zamenhof, vielen besser bekannt als Dr. Esperanto, hat 1887 diese leicht erlernbare, neutrale Sprache für die internationale Verständigung veröffentlicht. Eine gute Idee, die auch Antoine de Saint-Exupèry gefallen haben könnte - soll er doch einst gesagt haben: „Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse“.
Eine gemeinsame internationale Sprache würde sicherlich die Summe der zwischenmenschlichen Missverständnisse verkleinern. Man kann mit ihr einen ersten Schritt beim Entdecken fremder Länder und Völker machen. Der volle Reiz der Kulturen samt ihrer Sprachen erschließt sich natürlich nur, wenn man sich mit den einheimischen Sprachen selbst auseinandersetzt.
Auch wenn sich das Projekt der internationalen Sprache Esperanto bisher nicht ganz im Sinne des Ideengebers durchgesetzt hat, so ist seit 1887 doch viel passiert: Esperanto hat sich zu einer internationalen, lebendigen Sprache mit einer aktiven Sprechergemeinschaft und einer eigenen Kultur entwickelt, die auch hier im Landkreis Hameln-Pyrmont von sich reden macht.
Ich freue mich sehr, dass der „Germana Esperanto-Kongreso“ vom 22. – 25. Mai 2015 in seiner 92. Auflage in Hameln Station macht. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland wünsche ich erlebnisreiche Stunden im sagenhaften Weserbergland.
Hameln, im April 2015
Landrat Tjark Bartels