Deutscher Esperanto-Bund: Beschluss zur Zukunftskonferenz der EU
Bei seiner Mitgliederversammlung am Samstag, 30. Oktober 2021, ("Bundesversammlung") in Osterode (Harz) hat der Deutsche Esperanto-Bund die folgende Entschließung zur Zukunftskonferenz der EU einstimmig verabschiedet:
Bundesversammlung des Deutschen Esperanto-Bundes, Osterode/Harz, 30.10.2021
Entschließung zur „Konferenz zur Zukunft Europas“
Die Mitglieder des Deutschen Esperanto-Bundes verfolgen mit großem Interesse die Beratungen im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union haben hierzu bereits Vorschläge eingebracht. Viele dieser Vorschläge plädieren für ein wirksames und handlungsfähiges Europa und für eine Stärkung der europäischen Identität. Es geht dabei nicht zuletzt um Werte und Rechte, um die Grundlagen für eine demokratische Willensbildung und um die Erhaltung der sprachlichen Vielfalt in der EU. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Vorschläge
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eines wirkungsvollen Fremdsprachenunterrichts durch die Vorschaltung einer leicht erlernbaren Sprache im Grundschulalter,
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eines schrittweisen Ausbaus des Esperanto-Unterrichts als Mittel zur Stärkung der Einheit Europas,
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einer Probestunde zu Esperanto in allen Schulen der Europäischen Union,
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einer Anerkennung von Esperanto als Sprache mit einer seit über 130 Jahren gewachsenen Kultur, die von zahlreichen Bürgern der EU gesprochen wird,
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einer objektiven und auf Fakten beruhenden Information über Esperanto durch Vertreter der Europäischen Union.
Esperanto besteht seit 1887 und ist heute weltweit verbreitet. Zwei EU-Mitgliedsstaaten (Polen und Kroatien) haben Esperanto bereits als Teil ihres nationalen Kulturerbes anerkannt. In Ungarn können seit Jahrzehnten staatliche Abschlussprüfungen in Esperanto abgelegt werden. In mehreren EU-Staaten haben Schulversuche die besondere Eignung von Esperanto zur fremdsprachlichen Orientierung und zur Erleichterung des Erwerbs weiterer Sprachen nachgewiesen. Esperanto trägt damit auch dazu bei, die 2005 von der EU-Kommission vorgelegte Rahmenstrategie für Mehrsprachigkeit umzusetzen und die angestrebte Sprachenvielfalt in Europa zu fördern.
Die Mitglieder des Deutschen Esperanto-Bundes werden sich auf dieser Grundlage weiter an der transnationalen demokratischen Debatte über die Zukunft Europas beteiligen. Sie erwarten eine politische Antwort, wie sie vom Konferenzvorsitz in Aussicht gestellt wurde.
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