Gleichschaltung des DEB im Dritten Reich
Der Deutsche Esperanto-Bund zeigte zu Beginn des Dritten Reichs ein großes Bemühen, gleichgeschaltet zu werden, einschließlich der Diskriminierung jüdischer und linker Mitglieder:
„Mitteilungen der Geschäftsstelle - 11. [...] Unsere Gruppen können versichert sein, daß von hier aus alles getan wird, um E in die nationale Aufbauarbeit einzugliedern.“
Quelle: Germana Esperantisto, No. 447 (Mai 1933)
„Mitteilungen der Geschäftsstelle - [...] 15. Kriegsschriften. Um jederzeit beweisen zu können, in welchem Umfange E in den Dienst der Nation gestellt worden ist, empfehlen wir den Gruppen, sich eine Sammlung der Kriegs- und ähnlicher Schriften anzulegen.“
Quelle: Germana Esperantisto, No. 448 (Juni 1933)
„Niedriger hängen! - Wie erhielten kurz vor der Drucklegung dieser Nummer aus Mitgliederkreisen die Nachricht, daß ein ungenannter ‘Samideano’ aus Breslau eine Drucksachen-Postkarte an die Bundesgruppen versandt hat, in der er zum Protest gegen die vom Bundesvorstand vorgeschlagene Gleichschaltung des D.E.B. auffordert.“
„Aus dem Schreiben des Herrn Reichsministers des Innern - III 4370/30.5 - vom 13. Juni 1933: ‘Die Gleichschaltung des Deutschen Esperanto-Bundes darf anheimgestellt werden“. Damit ist die Erwartung ausgesprochen, daß die Gleichschaltung des D.E.B. vorgenommen wird [...]“
„Richtsätze für Gleichschaltung der E-Bewegung in Deutschland - [...] 11. Im Führerrat, Beirat und als Obmänner können nur Mitglieder des D.E.B. tätig sein: Nicharier, Marxisten oder Kommunisten sind nicht zugelassen. Personen mit staatsfeindlicher Einstellung können Mitglieder des D.E.B. nicht werden.“
Quelle: Germana Esperantisto, No. 449 (Juli 1933)
„An die Mitglieder des D.E.B. - Mit achtunggebietender Einmütigkeit hat die Hauptversammlung des D.E.B. am 29. VII. in Köln diesen nach den an anderer Stelle abgedruckten Richtsätzen gleichgeschaltet, [...]“
Quelle: Germana Esperantisto, No. 450 - 451 (August - September 1933)
Der DEB wurde mit Schreiben vom 15. Juli 1936 aufgefordert, sich selbst aufzulösen.
Quelle: Lins - Die gefährliche Sprache, S. 111