94. Deutscher Esperanto-Kongress: Begegnung von Menschen aus vielen Ländern, in ihrer gemeinsamen internationalen Sprache
Der 94. Deutsche Esperanto-Kongress findet über Pfingsten 2017, von Freitag, 2. Juni, bis Montag, 5. Juni, in Freiburg statt. Es werden insgesamt über 170 Teilnehmer aus einem Dutzend Ländern erwartet. Im Rahmen des Kongresses finden auch Veranstaltungen der Europäischen Esperanto-Union, der Deutschen Esperanto-Jugend (“KEKSO”: “Kreativer Esperanto-Kurs”) sowie von Fachverbänden wie den Eisenbahner-Esperantisten und den Esperanto-Lehrern statt.
Der Kongress ist zum einen jährliche Begegnung von Esperanto-Sprechern aus Deutschland und anderen Ländern, zum anderen richtet er sich an die Öffentlichkeit und zeigt die Lebendigkeit der internationalen Sprache Esperanto.
Europa-Konferenz zu Ludwik Zamenhof
Am Samstag um 9 Uhr findet im Rahmen des Kongresses eine Europa-Konferenz zu Ludwik Zamenhof statt, anlässlich des diesjährigen 100. Todestages des Esperanto-Begründers. Es sprechen der litauische EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis sowie der Vorsitzende der Europäischen Esperanto-Union Seán O'Riain, der frühere deutsche Botschafter in Moskau Ulrich Brandenburg, der slowakische Diplomat J. Reinvart und der Generalsekretär der Europäischen Esperanto-Union Zlatko Tisljar aus Kroatien. Die Konferenz findet in Esperanto statt, die genannten Personen sprechen seit vielen Jahren Esperanto; Ulrich Brandenburg ist mit Esperanto als Muttersprache aufgewachsen.
Zunehmende Verbreitung auf der ganzen Welt
Der Kongress steht im Zeichen der immer deutlicher sichtbaren Verbreitung des Esperanto. Jährlich beginnen mittlerweile mehr als eine halbe Million Menschen mit dem Lernen von Esperanto, zumeist im Internet. Bisher sind etwa zehntausend Esperanto-Bücher erschienen, alljährlich kommen zumindest 120 weitere hinzu. Die Esperanto-Wikipedia hat 240.000 Artikel und ist damit größer als etwa die dänische oder kroatische Ausgabe. Die chinesische Regierung veröffentlicht täglich Nachrichten in Esperanto auf esperanto.china.org.cn.
Wichtiger für die zumeist jugendlichen Esperanto-Lerner sind vielleicht die Lieder und Videos in Esperanto, die man bei youtube ansehen kann, oder das Chatten auf Esperanto in den verschiedensten Internet-Foren.
Zumindest eine Schulstunde über Esperanto
Es ist an der Zeit, die Empfehlung der Unesco-Konferenz in Sofia zu einem Esperanto-Studienprogramm nun endlich in größerem Maße umzusetzen. Die Mitgliedsländer der Unesco wurden schon damals, im Jahre 1985, eingeladen, die “Einführung eines Studienprogramm zum Sprachenproblem und zu Esperanto in ihren Schulen und Einrichtungen der höheren Bildung zu fördern”. Einige Lehrerinnen und Lehrer bieten bereits Esperanto-Unterrichts-Einheiten an – in unterschiedlichen Fächern wie Deutsch, Geschichte, Sozialkunde oder Fremdsprachen; gelegentlich finden auch Esperanto-Einführungen bei Projekttagen oder in Vertretungsstunden statt. Es wäre wünschenswert, wenn die Schulverwaltungen diese Ansätze nunmehr durch geeignete Maßnahmen wie etwa Lehrerschulungen unterstützen würden.
Internationale Sprache Esperanto – sogar mit Muttersprachlern
Mit Menschen aus vielen Ländern sprechen können, in einer möglichst schnell zu erlernenden Sprache – das ist die Kernidee von Esperanto. Ein paar Millionen Menschen aus über 120 Ländern weltweit haben bisher Esperanto gelernt und es gibt sogar etwa tausend Esperanto-Muttersprachler, die die Sprache im Elternhaus gelernt haben. Etwa 30 bis 50 Stunden lernen – und man kann anfangen zu sprechen. Das bietet wohl keine andere Sprache. Viele Untersuchungen und die eigene Erfahrung von Esperanto-Lernern haben bestätigt, dass man Esperanto in etwa einem Drittel der Zeit erlernen kann, die man für andere Sprachen braucht.
Mehr Informationen: esperantoland.org/presse
Pressemitteilungen: esperanto.de/pressemitteilungen
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