Esperanto-Tag 2024 am 26. Juli. Esperanto-Weltkongress in Tanzania, 3. bis 10. August 2024

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Veröffentlichungsdatum: 
2024-07-25
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Am 26. Juli vor 137 Jahren veröffentlichte Ludwik Zamenhof in Warschau ein kleines Büchlein mit dem Titel "Internationale Sprache". Als Autor war "D-ro Esperanto" angegeben - und 'Esperanto' wurde dann auch der Name der Sprache. Es bedeutet in Esperanto "ein Hoffender". Zamenhof hoffte, dass sich seine Sprache auf der Welt verbreitet und dass sie zur Verständigung der Menschen und damit zum Frieden beitragen möge. Schließlich wissen wir alle, dass es einfacher ist, sich mit jemandem zu verstehen, wenn man miteinander sprechen kann und sich damit besser kennenlernt.

ChatGPT in Esperanto

Mittlerweile haben mehrere Millionen Menschen in über 120 Ländern weltweit Esperanto gelernt. China veröffentlicht täglich Nachrichten in Esperanto ( http://esperanto.china.org.cn ). Die Esperanto-Wikipedia umfasst mehr als 350.000 Seiten. Mit ChatGPT kann man sich auf Esperanto unterhalten, mehr als zehn Übersetzungssysteme bieten auch Esperanto an, so der Google-Übersetzer. Auf Duolingo und auf einigen Dutzend weiterer Sprachlernseiten kann man heute Esperanto lernen.

Esperanto-Tradition als Kulturgut

Einige Staaten haben Esperanto anerkannt oder unterstützen es, so der Vatikan, Ungarn sowie Österreich, wo die Nationalbibliothek etwa 10.000 Bücher in Esperanto in ihren Beständen hat. Polen hat 2014 Esperanto als Träger der Esperanto-Kultur auf die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, Kroatien hat 2019 die Esperanto-Tradition als Kulturgut anerkannt. Die weltweite Vereinigung der Schriftsteller, PEN International, hat das Esperanto-PEN-Zentrum schon 1993 aufgenommen.

Förderung durch die EU-Kommission

Die EU hat schon Dutzende von internationalen Austauschprogrammen mit Esperanto gefördert sowie auch Forschungsprojekte zu Esperanto. So wurde vor ein paar Jahren ein Schulversuch zu Esperanto als erster Fremdsprache in der Grundschule gefördert: Nach dem Erlernen des sehr einfach aufgebauten Esperanto ist das Lernen einer weiteren Sprache erheblich erleichtert (Multilingual Accelerator, MLA, https://mla.esperanto-france.org/images/mla-kajero.pdf )

Die Innovation Esperanto, die das Sprachenlernen erheblich vereinfacht, wird mehr und mehr anerkannt und gefördert.

Esperanto-Weltkongress in Tanzania

In Afrika gibt es heute schon so viele Esperantosprecher, dass der Esperanto-Weltbund dort in diesem Jahr zum ersten Mal seinen alljährlichen Weltkongress veranstaltet - in Arusha in Tanzania, vom 3. bis 10. August 2024. Esperanto ist für Afrikaner auch deshalb besonders attraktiv, weil es keine Kolonialsprache ist, sondern eine gemeinsame Sprache für die ganze Welt, mit Gleichberechtigung für alle ihre Sprecher.

Erlernbar in einem Viertel der Zeit für Englisch

Esperanto ist nach einfachen Regeln aufgebaut und daher in ungefähr einem Viertel der Zeit zu lernen, die man für Sprachen wie Englisch oder Spanisch braucht. Das bedeutet zum einen, dass man die Grundlagen der Sprache an zwei bis drei Wochenenden lernen kann. Zum anderen erreicht man in Esperanto bei gleichem Zeitaufwand ein deutlich höheres Sprachniveau als in anderen Sprachen. 

Esperanto als Chance für Menschen mit geringerer Bildung

Wegen der rascheren und einfacheren Erlernbarkeit des Esperanto kann diese Sprache auch von Menschen mit geringerer Bildung erlernt werden, die in vielen Fällen am Erlernen des Englischen scheitern. So können auch diese Menschen direkte internationale Kontakte innerhalb der EU und in weiteren Ländern erfahren.

Wenn es mit Englisch nicht recht klappt: Esperanto lernen!

Auch das Projekt der EU, dass jeder EU-Bürger und jede EU-Bürgerin zwei Fremdsprachen beherrschen soll, wird vermutlich nur dann bessere Fortschritte machen, wenn auch Esperanto in diesem Rahmen gefördert wird. Nach der neuesten Umfrage, Eurobarometer Spezial 540, können weiterhin lediglich 50 % der EU-Bürger/innen Englisch gut genug um ein Gespräch zu führen - die anderen 50 % sind davon ausgeschlossen. Seit der Umfrage vor 11 Jahren ist dieser Prozentsatz nur um 6 % angestiegen - man kann sich leicht ausmalen, dass bei einer Fortführung der bisherigen Strategie auch in zehn Jahren weiterhin etwa die Hälfte der EU-Bürger/innen vom Beherrschen des Englischen ausgeschlossen bleibt. 

Esperanto bietet dank seiner leichteren und rascheren Erlernbarkeit die Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger der EU in einer gemeinsamen Sprache zusammenzuführen.

Ansprechpartner: 
Louis von Wunsch-Rolshoven
Kontakt Rufnummer: 
(0 800) 3 36 36 36 - 111