Deutsches Esperanto-Institut
Das Deutsche Esperanto-Institut (DEI) nimmt als Einrichtung des Deutschen Esperanto-Bundes in erster Linie sprachpflegerische und Dokumentationsaufgaben wahr. Ausschlaggebend ist dabei der von der Esperanto-Akademie überwachte Sprachgebrauch, der geregelt ist durch die Norm des 1905 festgelegten "Fundaments", einer Grammatikskizze mit einem Beispielkorpus. Im ihrem Rahmen entwickelt sich Esperanto wie jede andere Sprache weiter, jedoch soll von der Norm nicht abgewichen werden.
Das DEI ist Nachfolger des 1922 gegründeten Esperanto-Instituts für das Deutsche Reich (früher Sächsisches Esperanto-Institut). Dieses musste während der NS-Zeit seine Tätigkeit einstellen; 1948 wurde das Institut in München neu gegründet. Im Einzelnen kommen ihm nach heutigem Stand die folgenden Aufgaben zu:
Sprachprüfungen nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen werden regelmäßig beim Deutschen Esperanto-Zentrum in Herzberg (Harz) sowie im Rahmen von Kongressen und anderen Treffen durchgeführt.
Bibliothek und Dokumentation
Die Deutsche Esperanto-Bibliothek in Aalen, eine der größten Fachbibliotheken über Esperanto in der Welt, ist Teil des Instituts. Außerdem unterhält das Institut ein Projekt zur Inventarisierung privater Sammlungen von Esperanto-Publikationen.
Manuskriptkontrolle
Auf Esperanto verfasste Manuskripte können dem Institut vor der Publikation zur Kontrolle vorgelegt werden, um auf diese Weise ein gleichbleibend hohes Sprachniveau sicherzustellen. Neben umfangreicheren Buchmanuskripten werden auch kleinere Schriften (z. B. Stadtprospekte) und Lehrmaterial sprachlich überwacht.
Archivierung
Im Auftrag des Deutschen Esperanto-Bundes sichtet das DEI dessen zur Archivierung vorgesehene Akten und koordiniert ihre Abgabe an das Bundesarchiv in Koblenz.
Darüber hinaus kann das DEI wie in der Vergangenheit bei Bedarf eigene Publikationen herausgeben sowie didaktische und wissenschaftliche Aktivitäten überwachen oder selbst durchführen.
Das Institut arbeitet mit der Esperanto-Akademie zusammen, mit dem Verband der Esperanto-Lehrer und mit verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen und Einrichtungen.
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